Heute wage ich mich an ein Thema, dass vielleicht nicht für jede/n von euch greifbar ist – trotzdem, möchte ich versuchen, euch meine Gedanken nahe zu bringen.
Wie ihr im Titelbild schon erkennen könnt, geht es hier um Pferde. Aber nicht einfach nur um Pferde, sondern die ganz besondere, tiefe Beziehung, die ich bei meinem heutigen Shooting zwischen Jaci und ihren drei Schätzen spüren konnte.
Vorab vielleicht: Ich habe bisher noch nie richtig Kontakt zu Pferden haben können. Ich gehörte nicht zu den Mädchen, die sich von diesen wundervollen Wesen seit ihrer Kindheit angezogen fühlten. Ich hatte immer sehr großen Respekt – und bewunderte auf Distanz.
Anders bei Jaci. Sie hat sich bereits in ihrer sehr frühen Kindheit zu Pferden hingezogen gefühlt. Nicht als „Objekt“ für sportliche Wettbewerbe, sondern als, ja, wie soll ich sagen, Lebensbegleitung. Mittlerweile begleiten sie drei Pferde: Ushindi, Lero und Gaucho. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen, einzigartigen Charakter.
Beim Shooting dürfen heute Ushindi und Lero dabei sein. Bei Ushindi fällt mir sofort der auf mich sehr muskulös wirkende Körperbau und das dunkle, gepflegt glänzende Fell auf, bei Lero die lange helle Mähne und sein sanftmütiger Blick. Ich fühle mich sofort wohl zwischen den beiden.
Während ihrer Vorbereitungszeit und auf dem Weg zu unserer Shooting-Location versuche ich sie zumindest annähernd etwas kennen zu lernen. Sei es, in dem ich sie beobachte oder mich mit Jaci über sie und ihren gemeinsamen Weg unterhalte.
Für mich ist das alles unglaublich spannend. Auch, wenn es irgendwie merkwürdig klingt, aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir mit zwei Pferden unterwegs sind, sondern eher mit zwei Freunden. Ich habe das Gefühl, dass sie so viel Seele und Charakter besitzen, dass ich spüren kann, wie sie sich an unserem Gespräch beteiligen.
Vielleicht ist das Quatsch, aber es fühlt sich für mich einfach so an.
Als ich mich mit Jaci unterhalte, sprechen wir über das, was sie mit ihren Pferden verbindet. Was ihnen für sie wichtig ist, was sie für sie bedeuten. Für mich klingt das alles nach einer Freundschaft auf Augenhöhe, nicht für eine „Tierhaltung“ im eigentlichen Sinne.
Wir sprechen darüber, wie sie mit ihnen kommuniziert, wie sie ihre Eigenheiten, ihre Bewegungen und Reaktionen schon so gut kennt, dass sie weiß, was als nächstes passiert. Dass ihre Pferde wissen, wie sie mit ihr Kontakt aufnehmen können, wie sie ihr zeigen, was sie beschäftigt.
Ushindi begleitet Jaci mittlerweile seit neun Jahren. Mit ihm habe sie die längste Geschichte. Sie haben bereits vieles, sehr Persönliches miteinander durchgestanden. Er war ihre Begleitung auch zu schwierigen Zeiten und immer für sie da. Lero ist mit seiner sanften, wie ich finde ruhigen Art seit drei Jahren an ihrer Seite, Gaucho seit einem Jahr. Gaucho haben wir nur auf dem Rückweg kurz besucht. Er schien sich sichtlich zu freuen – und wie ich mir sagen ließ, genieße er diese Besuche und auch den Kontakt zu anderen lieb gewonnenen Menschen besonders.
Nun klingt das auf einige von euch vielleicht irgendwie esoterisch. „Es sind ja nur Tiere“ – ja, in gewisser Weise schon. Aber eben mit besonderen
Fähigkeiten, mit besonderer Seele.
Was mir an dieser Stelle noch wichtig ist zu sagen, ist, dass Jaci vom Pferd aus denkt. Was meine ich damit? Sie sieht ihre Pferde nicht als meinungs- und willenlose Tiere, sondern versucht die Bedürfnisse von Ushindi, Lero und Gaucho zu erkennen und dementsprechend zu berücksichtigen. Ihr ist wichtig, dass die Pferde sie selbst sein können. Draußen auf der Koppel frei sein können und ihnen das zu geben, was sie brauchen. Sie versucht ihren individuellen Charakter zu verstehen und zu respektieren, ohne darüber zu urteilen. Und das tun die Pferde scheinbar bei ihr auch nicht.
Warum ziehe ich also diesen für einige vielleicht merkwürdigen Vergleich zwischen Menschen und Tieren? Ich habe das Gefühl, dass wir Menschen uns manchmal etwas in der Kommunikation zu einander abschauen können. Manchmal neigen wir dazu, die andere Person für das, was sie tut, was sie uns preisgibt, zu verurteilen. Fühlen uns irgendwie dazu animiert, Ratschläge zu geben, auch ungefragt. Glauben die Situation zu verstehen, obwohl wir es möglicherweise nicht tun.
Ich glaube, dass wir manchmal einfach nur wortlos zuhören sollten, wie Jacis Pferde. Die Person mit den eigenen Gedanken, Gefühlen, Sorgen und Problemen so annehmen sollten, wie er oder sie auf uns zukommt. Annehmen und aussprechen lassen. Für einander da sein und stützen. Kommunizieren, aber auf eine liebevolle, nicht verurteilende Weise.
Denn wir alle sind doch so verschieden. Wir alle denken, fühlen und handeln ein wenig anders. Häufig entwickeln sich diese Einzigartigkeiten durch das, was wir erlebt haben. Und wenn da eine Person ist, die dir einfach zuhört, für dich da ist und sagt oder zeigt: „Ich bin für dich da, du bist bei mir mit deinen Gedanken und Gefühlen sicher.“ … ist das doch eine der schönsten Möglichkeiten dir zu sagen: „Du bist genauso richtig, wie du bist.“
Übrigens… auch ich, kann mir nach diesem wundervollen Vormittag zumindest einigermaßen gut vorstellen, wie es sein kann, ein Pferd als Lebensbegleitung an meiner Seite zu haben. Diese Stärke, diese unausgesprochene Kommunikation und das mögliche tiefe Vertrauen, bewundere ich seit heute noch mehr. Ich glaube, dass die Beziehung zu diesen wunderbaren Wesen uns auch sehr viel über uns selbst sagen kann. Ich kann mir vorstellen, dass sie uns selbst ein Stück weit verändern, besser stärken können. Ich glaube, sie geben uns die Gelegenheit, über uns selbst nachzudenken. Wie? Und warum ich das denke? Das kann ich euch nicht beschreiben. Es ist einfach so ein Gefühl. Und irgendwann einmal habe ich für mich beschlossen, diesen Gefühlen zumindest immer ein Gehör zu schenken. Denn irgendwo kommen sie her. Und für einige sind sie spürbar. Vor allem auch für Tiere wie Ushindi, Lero und Gaucho.
Falls ihr noch mehr wunderbare Bilder von Jaci und ihren Pferden sehen möchtet, besucht sie gerne auf ihrem Instagram-Account. Und lasst ein wenig Liebe da 😊
.... oder schaut etwas weiter unten, hier findet ihr weitere Eindrücke aus unserem Vormittag,
Viel Spaß beim Schauen!
Auch für dich gibt es etwas, das dein Leben noch wertvoller und vollständiger für dich macht? Lass es uns in deinem Fotoshooting festhalten!
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