Hast du regelmäßig Momente für dich? Also… so richtig?
Damit du diese Frage für dich beantworten kannst, kommt es wohl zunächst auf deine Bedeutung eines „Momentes für dich“ an.
Was bedeutet es also für dich, diese besondere Zeit zu haben?
Vielleicht bedeutet es für dich, vor allem Freude zu verspüren, etwas für deine Seele zu tun. Egal ob dies neben hunderten von Menschen auf einem Konzert, auf der Geburtstagsfeier deiner Freunde oder auf einem Waldspaziergang passiert. Du fühlst dich gut, du genießt die Zeit für dich. Es ist „Me-Time“ und lädt deine Akkus wieder auf.
Vielleicht bedeutet es aber auch für dich, allein mit dir zu sein. Mit dir, deinen Gedanken, deinen Emotionen, deinen Erlebnissen. Vielleicht gehst du gerne spazieren, meditierst, praktizierst Yoga oder trinkst einfach eine Tasse Tee.
Vielleicht bedeutet ein „Moment für dich“ aber auch etwas ganz anderes.
Warum schreibe ich also darüber?
Ich bemerke für mich persönlich immer wieder, dass im Trubel des Alltags diese besonderen Zeitfenster zu kurz kommen. Ich muss mir bewusst Dinge in meinen Tagesablauf einplanen oder in meinen Kalender eintragen, um diese Dinge auch wirklich zu tun oder mal nichts zu tun.
Woran das liegt?
Ich denke, dass wir alle unsere eigene Prioritätenliste besitzen. Manche Dinge sind uns wichtiger, andere wiederrum nicht so. Wenn ich also denke, dass Sache A im Vergleich zu B
zu einer größeren Entlastung für mich
führt, erledige ich in vielen Fällen erst A,
dann B.
Das ist im gewissen Sinne sicherlich auch nachvollziehbar und nützlich, aber eben nicht immer gut für uns und unsere inneren Ressourcen. Aber auch hier: Selbst, wenn uns dies bewusst ist, muss das ja immer noch nicht heißen, dass wir auf diese innere Stimme hören.
Warum spreche ich mit dir also über dieses Thema ausgerechnet am 1. Dezember?
Auch dieses Jahr habe ich mich wieder besonders über meinen Adventskalender gefreut (ja, wahrscheinlich fühle ich mich niemals „zu alt“ dafür). Ich freue mich auf jeden Tag, an dem ich eins seiner Türchen öffnen darf.
Ich lieb`s einfach. Das Suchen, das Öffnen, das Freuen. In den letzten Jahren gibt es immer wieder Türchen, die ich nicht am entsprechenden Tag öffne, sondern erst etwas später. Warum? Wohl weil ich „keine Zeit“ fand. Irgendwie doch verrückt. Es geht schließlich um das Öffnen eines Türchens.
Aber so ist das wohl mit den Prioritäten und unseren Gedanken dazu.
Wir verzichten manchmal bewusst oder unbewusst auf Momente, die uns eigentlich guttun würden.
Da ich nicht jeden Tag im Jahr Adventskalendertürchen öffne, freue ich mich über andere Kleinigkeiten in meinem Alltag. Kleinigkeiten, die einen Moment für mich schöner machen und mir etwas für mich und meine Seele geben.
Eines dieser Dinge ist zum Beispiel das Tee trinken. Wo es ja schon sehr entspannend und bereichernd sein kann, bewusst diesen Tee zu trinken, ohne, dass ich dabei auf dem Handy etwas erledige, gibt es da ja einen dieser bestimmten Teesorten. Eigentlich ist es viel mehr die Verpackung, über die ich gerade schreiben mag.
Kennt ihr diese kurzen Sprüche zum Nachdenken auf den Pappschildern der Teebeutel?
Ich lieb‘ sie einfach. Mittlerweile mag ich schon keine anderen Teesorten mehr kaufen, da mir dieser kurze Gedankenanstoß einen Moment für mich gibt. Ich beschäftige mich mit mir und meinen Gedanken. Das muss gar nicht lang sein, aber ich freue mich jedes Mal wieder darauf, wenn ich einen Teebeutel aus der Verpackung ziehe.
An manchen Tagen, an denen ich gestresst, müde oder unkonzentriert bin, hilft mir so ein kleiner Hinweis schon über Momente hinweg und gibt mir neue Impulse.
All diese Sprüche sammle ich seit einiger Zeit in einem kleinen Portemonnaie, in das ich immer mal wieder hineinschaue. Immer dann, wenn ich mir die Zeit für mich und meine Gedanken nehme.
Mich bereichert das absolut. Ich freue mich über Erinnerungen, Gedankenanstöße und Dinge, die das Leben schön machen. Bunte Bilder, Postkarten, Mitbringsel.
Darüber entstand wohl auch vor Jahren schon meine große Liebe zur Fotografie.
Ich liebe Momente, Emotionen, Gedanken.
Mit Fotografien halte ich sie für mich fest und kann später darauf zurückgreifen, wenn ich Zeit für mich und meinen Lebensweg haben möchte.
Es gibt sicherlich immer wieder Menschen um dich herum, die deine Eigenheiten „beschmunzeln“ oder unangenehm bewerten. Die das, was dir guttut, versuchen zu betiteln um es für sich selbst einzuordnen und zu verstehen. Sicherlich gibt es aber auch Menschen, die deine Persönlichkeit absolut inspirierend finden. Die beeindruckt davon sind, welche Wege du gefunden hast, um mit dir selbst im Einklang zu stehen. Und wie sehr du für dich da bist.
Ich möchte dich daher mit diesem Beitrag dazu motivieren, Momente für dich zu schaffen. Zu beobachten, was dir guttut, was dir Freude bereitet, was dir Kraft schenkt. Mit dir in den Dialog zu treten um zu schauen, was du für dich brauchst, um mit dir, deinem Leben und deiner Persönlichkeit zufrieden oder sogar glücklich zu sein.
Sicher ist nicht alles immer perfekt umsetzbar. Ich bin der Meinung, dass selbst Kleinigkeiten eine Menge bewirken können, wie meine wunderbaren Spruchteebeutel zum Beispiel. Ein kleiner Moment des Innehaltens, Nachdenkens und Bei-mir-seins. Einmal kurz raus aus dem Hamsterrad und schauen, was es Schönes für mich abseits des Rennens gibt.
Habt eine besinnliche
Weihnachtszeit!
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