Heute besuche ich Anna in Winsen. Wir sind verabredet zu einer netten Plauderei zu einem Thema, das mittlerweile immer präsenter wird: die vegane Ernährung.
Für einige von euch wirkt diese Ernährungsform möglicherweise etwas abschreckend. Einige von euch denken vielleicht: „Dann darf ich ja gar nichts mehr essen!“ oder „da fehlen mir doch Nährstoffe“ oder „alles nur Geldmacherei!“ … hier möchte ich euch mit Annas Hilfe die vegane Ernährung etwas verständlicher machen.
Zunächst einmal interessierte mich, wie Anna eigentlich zu ihrer Ernährungsweise fand. Schon im Alter von 12 Jahren entschied sie sich gegen das Essen von Fleisch und behielt es bis heute bei. Seit 2018 lebt sie vollständig vegan. Natürlich nicht ohne Ausprobieren, kreativ werden und schließlich auch ein Studium, das ihr weitere fachliche Informationen und Einblicke brachte. Mittlerweile ist sie ausgebildete vegane Ernährungsberaterin, ist zertifiziert für vegane Ernährung bei Mutter und Kind und nimmt zurzeit an einer weiteren Fortbildung teil, die speziell auf die Ernährung von Sportler*innen abgestimmt ist.
Ich kann also sagen, dass sie nicht nur fachlich absolut hinter ihrem Herzensthema steht, sondern ich spüre ihre Überzeugung auch. Ich spüre, dass sie es sich wirklich wünscht - der Umwelt, der Tiere, des Klimas zur Liebe - dass eine vegane Ernährung immer mehr Zugang zu uns Menschen findet.
„Sollen wir nun alle keine tierischen Produkte mehr zu uns nehmen?“
Nein, das sei natürlich nicht generell so gemeint. Es gehe zunächst einmal um die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung, damit, wo unser Fleisch herkommt, wie unsere Milch in die Tüten kommt. Was hinter dem Begriff „Kükentöten“ steht. Kritisch zu hinterfragen, ob eigentlich Ei ins Brot gemischt werden muss. Warum auch manche Nudeln unbedingt Eier brauchen, dann auch noch aus Bodenhaltung. Ob wir es mental ertragen können, wenn wir wissen, wie es kleinen Kälbern geht, die unbedingt zu ihrer Mutter möchten und nicht können. Anna appelliert an die bewusste Auseinandersetzung mit diesen Themen, unserer Ernährung und unserem Gewissen.
Dabei ist ihr, ist uns, natürlich auch klar: Alles, was uns in und neben unserem Alltag beschäftigt, erfordert zusätzliche Energie. In einer Zeit wie heute, wo vieles innerhalb kurzer Zeit geschehen muss, sind wir froh, wenn wir über grundlegende Bedürfnisse nicht nachdenken müssen. Wenn wir einfach alles so machen können „wie sonst auch“. Wir sind es vielleicht gewohnt, dass neben den Nudeln und dem Gemüse noch Fleisch auf dem Teller liegt, dass zum Grillen unbedingt Würstchen gehören, dass Feste ohne Braten und Ente keine richtigen Feste sind. Dass wir gewisse Lebensmittel „brauchen“ um uns vollkommen zu fühlen. Um uns das Gefühl zu geben, dass alles so ist wie immer. Sicherheit, Struktur und Gewohnheit.
Anna hat für sich entschieden, dass sie auf tierische Lebensmittel verzichtet.
Sie verzichtet aus Überzeugung darauf, für unsere Umwelt, unser Klima, ihren Körper. Um alle Nährstoffe zu bekommen, die sie benötigt, achtet sie auf die Auswahl spezieller Lebensmittel und Lebensmittelkombinationen. Beispielsweise enthalten Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte besonders viele gesundheitsförderliche und notwendige Nährstoffe. Die Nachfrage und somit auch der Markt für vegane Lebensmittel werden immer größer, sodass sich Produkte einfach ersetzen lassen. Statt Kuhmilch bieten sich beispielsweise Soja-, Getreide- oder Nussdrinks als pflanzliche Alternativen an, daraus hergestellte Produkte, die Joghurt, Käse oder Wurst ähneln, füllen mehr und mehr die Regale.
In den vielen Jahren der eigenen Erfahrung zu veganer Ernährung, der Achtsamkeit mit ihrem Körper und ihren Bedürfnissen, ihrem Studium und Selbstaneignung von Informationen, hat sie viel über sich und die Welt auf der wir leben erfahren können. Sollte ihr Körper die Nährstoffe, die er brauche, nicht ausreichend erhalten, ergänze sie diese mit hochwertigen und auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Nahrungsergänzungsmitteln.
Ihr ist wichtig hier hervorzuheben, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Beweis für eine schlechte Ernährungsform sind, sondern eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst und seinem Körper. Jeder Körper, all die Bedürfnisse sind unterschiedlich und jeder Mensch verschieden. Die körperliche Reaktion auf eine vegane Ernährung kann unterschiedlich sein.
Anna möchte mit ihrer Arbeit Menschen zur Seite stehen, die ihren positiven Beitrag für die Welt und sich selbst mit der veganen Ernährung leisten möchten. Sie möchte uns darin unterstützen unseren Weg zu gehen, ohne den gleichen Stolpersteinen zu begegnen wie sie. Sie möchte aufklären, die vegane Ernährung für uns zugänglicher machen. Ängste abbauen, animieren sich zu öffnen. Sich zu öffnen für neue Ernährungswege, die uns in unserem Körper und auf unserer Erde helfen können. Achtsamkeit dort zu suchen, wo wir oft nicht die Zeit aufwenden möchten, weil wir glauben, es nicht zu können.
Wenn ihr mehr über Anna und ihre Arbeit erfahren möchtet, lade ich euch herzlich ein auf ihrer Internetseite vorbei zu schauen. Und dazu, offen für Neues zu bleiben, auch, wenn es sich zu Beginn etwas fremd anfühlt. Ich bin mir sicher, ihr könnt die Welt für euch und die Menschen um euch herum noch ein Stück weit besser machen, als sie ist. Viel Freude dabei!
Anna im Web: https://thegreenjoy.de/
Anna auf Instagram: https://www.instagram.com/the_green_joy/
Was bedeutet vegane Ernährung?
Wenn wir vegan leben möchten, verzichten wir auf alle Produkte tierischen Ursprungs. Das heißt konkret: Fleisch, Fisch, Eier, Honig, Käse, Milch und sonstige Bestandteile von Produkten wie zum Beispiel Gelatine, Karmin und manche Mono- und Diglyzeride werden nicht mehr konsumiert.
Immer mehr Unternehmen stellen vegane Alternativen her und bewerben sie entsprechend, sodass sie für uns Verbraucher*innen gut erkennbar sind.
Das macht die vegane Ernährung aus
Grundlagen bleiben gleich: Mindestens 1,5l energiearme, bestenfalls calciumreiche, Getränke trinken, Bewegung an der frischen Luft, gerne bei Sonnenschein, und mindestens 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse pro Tag in die tägliche Essensauswahl miteinbeziehen.
Als nächstes werden Vollkornprodukte und Kartoffeln wichtig, danach Hülsenfrüchte, Nüsse und angereicherte Pflanzendrinks.
Sparsamer sollte mit Pflanzenölen und -fetten umgegangen werden, ganz bewusst genossen und in nur geringen Mengen sollten nährstoffarme Snacks und Alkohol zu sich genommen werden.
Dieser Artikel "Vegane Ernährung für eine bessere (Um)welt" erschien im Mos Mag Ausgabe 01/2023 - "Tierlieb, vegan, nachhaltig - Wie bewusst lebt Lüneburg?"
Ganz herzlichen Dank für die Förderung der Ausgabe an die allgemeine Projektförderung des Fonds Soziokultur e.V., die Ubuntu-Stiftung und das mosaique – Haus der Kulturen e.V. !
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